Mit dem Urlauben ist das ja oft so eine Sache: Man
verspricht sich Entspannung pur, und ist dann oft durch Packchaos, lange
Anreise, Besichtigungsmarathons, am besten noch Jetlag oder irgendwelche
Widrigkeiten vor Ort (lautes Hotelzimmer, unbequeme Matratze oder auch die
eigene Unfähigkeit, wirklich abzuschalten) hinterher eigentlich fertiger als
vorher. Wenn dann noch kleine Kinder hinzukommen, die während der Fahrt kotzen
und quengeln oder vor Ort noch unruhiger schlafen als sowieso schon, wird der Urlaub oft wenig erholsam. Ein paar Tipps für das möglichst entspannte Reisen mit kleinen Kindern habe ich ja bereits im letzten Jahr zusammen gestellt
und über einige unserer kürzeren und längeren Reisen mit kleinen
Kindern berichtet. In diesem Beitrag möchte ich unseren bisher entspanntesten
Urlaub, seit wir Kinder haben, näher unter die Lupe nehmen, und schauen, warum
er so vergleichsweise entspannt war.
Unser erster Mehrgenerationenurlaub: Hintergrund und Planung
Unser erster Mehrgenerationenurlaub: Hintergrund und Planung
Der Urlaub fand Anfang August 2016 statt, als unsere Tochter
fast zwei und ich gerade im dritten Monat mit unserem Kleinen schwanger war –
also in der Zeit der allerschlimmsten Schwangerschaftsübelkeit. Da wir darauf
dank der ersten Schwangerschaft schon eingestellt waren (damals war es sogar
noch schlimmer gewesen mit mehrmals statt nur einmal täglichem Übergeben),
waren wir auf das Schlimmste eingestellt.
Da bei uns ja die Großeltern weiter weg wohnen und wiruns leider nicht so häufig sehen, wollten wir das erste Mal ausprobieren,
mit meinen Eltern gemeinsam wegzufahren, in zwei getrennte Ferienwohnungen,
sodass man sich bei der Kinderbetreuung gut abwechseln kann und in der
kinderfreien Zeit etwas Freiraum für sich hat.
Bei der Auswahl des Reiseziels die folgenden Kriterien
wichtig:
- flexible, nicht zu weite Anreise
- nicht zu heiße Temperaturen
- die Möglichkeit ärztlicher Versorgung
- Unternehmungsmöglichkeiten mit kleinen Kindern (auch ohne Auto erreichbar, weil meine Eltern nicht so gerne mit den Kindern Auto fahren)
- Unternehmungsmöglichkeiten ohne Kinder (für die Erwachsenen, die gerade nicht das Kind haben).
Nach einigem Hin und Her
(natürlich waren wir, wie immer, schon recht spät dran mit der Buchung und
wollten ja zwei Ferienwohnungen nicht zu weit voneinander entfernt finden) fiel
die Wahl auf Grömitz an der Ostsee.
Die Anreise
Die Anreise (von Frankfurt nach Grömitz sind es immerhin XX
Kilometer) war für uns recht mühsam, da unsere Tochter nicht gerne Auto fährt und
sich Wärme, Stop-and-Go im Urlaubsverkehr und das ständige nach hinten Umdrehen
oder das gleich Hinten Sitzen zwecks Kinderbespaßung nicht gerade positiv auf
meine Übelkeit auswirkten…
Auf der Rücktour ging es mit einer Zwischenübernachtung bei
Freunden in Hannover deutlich besser, das würden wir auf jeden Fall wieder so
machen. Ansonsten zu empfehlen: Tonie-Box mit Kinderliedern, Maltafel, Snacks
fürs Kind, Nux Vomica (hilft zumindest bei mir gegen Schwangerschafts- und
Reiseübelkeit 😉) und Spucktüten für unterwegs…
Vor Ort
Vor Ort wurden wir dann schnell für die mühsame Anreise
entschädigt, denn der Urlaub war so perfekt, wie er unter den Umständen (meine
Übelkeit und das kühle, windige und teilweise regnerische Wetter) nur hätte
sein können. Ich versuche mal, aufzudröseln, warum der Urlaub für alle
Beteiligten so entspannt war.
1. Klarer Tagesrhythmus:
Bereits in den ersten Urlaubstagen kristallisierte sich ein
fester Tagesrhythmus heraus, den wir dann auch im Wesentlichen über die
gesamten 2 Wochen so beibehielten: Morgens nach dem Frühstück brachte einer von
uns Eltern unsere Tochter zu meinen Eltern in die Ferienwohnung. Den Vormittag
über machten sie gemeinsam Programm, gingen Einkaufen, auf den Spielplatz,
Schwimmen etc.. Nach dem Mittagessen und Mittagsschlaf gingen sie mit ihr an
den Strand, wo wir Eltern dann auch hinkamen und den Nachmittag gemeinsam
verbrachten. Abends nahmen wir sie dann wieder mit nach Hause zum gemeinsamen
Abendbrot und Abendritual.
Durch diese Aufteilung hatten wir Eltern etwas gemeinsame
Zeit zum Ausschlafen, Schwimmen gehen, und kleinere Ausflüge. Größere Abendaktivitäten
kamen für mich wegen Müdigkeit und Übelkeit ohnehin nicht in Frage, während
meine Eltern ganz happy waren, abends nochmal einen Spaziergang machen oder
etwas trinken gehen zu können. Und durch die gemeinsamen Nachmittage am Strand
hatten wir Erwachsene auch noch die Gelegenheit, Zeit miteinander zu
verbringen.
Auch unserer Tochter, die auf Veränderungen sehr sensibel
reagiert (und dann mit vermehrten Wutanfällen, schlechtem Schlaf etc.)
reagiert, taten dieser feste Tagesrhythmus und die klare Aufteilung zwischen
den Bezugspersonen gut, und sie war für ihre Verhältnisse relativ ausgeglichen
und zufrieden.
2. Getrennte Unterkünfte:
Wir hatten im Vorfeld lange überlegt, ob wir ein gemeinsames
großes Ferienhaus oder getrennte Ferienwohnungen buchen sollten. Im Nachhinein
waren wir mit unserer Lösung sehr zufrieden, weil so für uns und unsere Tochter
eine klarere Aufteilung der Bezugspersonen möglich war. Meine Eltern beobachten
nämlich oft, dass die Enkelkinder sich weniger gut auf sie einlassen können,
wenn die Eltern in der Nähe sind. Außerdem hatten so diejenigen, die gerade
nicht das Kind hatten, wirklich die Gelegenheit zum Entspannen.
3. Toller Urlaubsort:
Grömitz stellte sich schnell als idealer Urlaubsort für
unsere Zwecke heraus: Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants Spielplätze,
Schwimmbad und sogar ein kleiner Zoo sind problemlos fußläufig zu erreichen.
Sowohl mit als auch ohne Kinder gibt es in der Umgebung tolle Ausflugsziele. Es
gibt viele Familien mit kleinen Kindern, sodass auch unsere Tochter schnell
Kinder zum Spielen fand. Und der Strand ist wirklich wunderschön, selbst bei
nicht idealem Badewetter…
Fazit
Insgesamt war dieser für uns erste Mehrgenerationenurlaub für alle Beteiligten sehr schön und
entspannt. Deshalb haben wir auch während unseres längeren Sommerulaubs indiesem Jahr wieder eine gemeinsame Woche mit den Großeltern in Grömitz in
zwei getrennten Ferienwohnungen eingeplant. Und wir hoffen natürlich, dass der
Urlaub diesmal mit zwei Kindern und ohne Schwangerschaftsbeschwerden wieder
mindestens genauso schön und entspannt wird – ich werde berichten 😊.
Was war euer bisher
entspanntester Urlaub mit kleinen Kindern, und was hat ihn so erholsam gemacht?
Habt ihr bereits Erfahrungen mit Mehrgenerationenurlaub, oder kommt das für
euch eher nicht in Frage?
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Mehr spannende Erfahrungsberichte rund um das Thema Reisen mit Kindern gibt es übrigens in diesem Monat im Rahmen der tollen Aktion #Letstalkabout bei Wunschkindwiege und Zwischen Windeln und Wahnsinn, an der ich mich mit diesem Beitrag gerne beteilige!
Liebe Anne,
AntwortenLöschendanke für den hilfreichen Beitrag. Von Grömitz habe ich noch gar nicht gehört (obwohl wir mehrmals jährlich Urlaub an der Ostsee machen und ein Teil der Familie auch aus der Ecke kommt) - sollten wir uns wohl mal ansehen. Gerade mit fußläufiger Beschäftigung kann ich mich immer gut anfreunden.
Getrennte Unterkünfte hätten wir vielleicht für unseren nächsten Urlaub mit meiner Familie auch einplanen sollen... mir graust es etwas vor dem großen Ferienhaus das wir mit meinen Eltern und meiner Tante bewohnen werden.
Zum Auto-Thema wollte ich dir noch ein schönes Fundstück da lassen, das wir zu basteln überlegen: https://zwischenwindelnundwahnsinn.de/2018/05/08/diy-dinowelt-in-der-box-fuer-unterwegs/
Liebe Grüße,
Franziska
Liebe Franziska,
Löschenvielen Dank für die tolle DIY-Idee - ist auf jeden Fall für die nächste Autofahrt vorgemerkt ;-)
Ich drücke euch ganz doll die Daumen, dass es in eurem Ferienhaus ganz entspannt und harmonisch zugehen wird!
Viele liebe Grüße,
Anne