Mama-Workout wider Willen

Wie ich als Baby- und Kleinkind-Mama mehr oder weniger gewollt zum Workout komme


Mama Workout nebenbei Das alltägliche Fitness Programm mit Baby und Kleinkind!Vorsicht, dieser Beitrag könnte Spuren von Ironie enthalten...!
Ich bin ja nicht so der super-sportliche Typ. Und für so richtig Sport ist ja im Alltag mit Baby und Kleinkind im Moment auch nicht so wirklich Zeit… Aber macht nix! Denn die Natur (und die Tragetuch- und Gymnastikballindustrie) haben vorgesorgt: Im Leben mit Babys und Kleinkindern gibt es so viele Bewegungsmöglichkeiten, dass der After-Baby-Body eigentlich automatisch fit bleibt- oder?! Allgemeine Fitness und Kondition, Gelenkigkeit, Bauch, Beine, Po, Arme und Schultern – beim In-den-Schlaf-Schuckeln, auf-dem-Boden-Kauern und Klettergerüstturnen werden sämtliche Muskelgruppen beansprucht – ganz ohne DVD oder Personal Trainer. Außerdem steigert sich das Mama-Fitness-Programm ganz langsam mit zunehmendem Alter der Kinder, sodass sich die Kondition vom langsmaen Schaukelwalk mit Tragetuch zum Neben-dem-Fahrrad-Hersprinten langsam aufbauen kann… 

Das Mama-rundum-Fitness-Workout


Gelenkigkeit


Alltag mit Baby / Kleinkind: Das ideale rundum-Workout?!Das Mama-Gelenkigkeitstraining fängt ja eigentlich schon dann an, wenn man zum Schwangerschaftsendstadium hin versucht, sich die Beine zu rasieren, Fußnägel zu lackieren oder Schuhe zuzubinden. Nach der Geburt hat dann die Natur freundlicherweise eine kleine Pause in Sachen Gelenkigkeit eingeräumt. 

Aber keine Sorge, das Gelenkigkeitstraining wird dann spätestens, wenn das Baby mit ein paar Monaten mobiler wird, rasant wieder aufgenommen. Und zwar mit Auf-dem-Boden-Sitzen. Das klingt jetzt nicht so wahnsinnig nach Sport? Dann versucht das mal stundenlang, zunächst ohne große Positionsänderung, dann hinterherkrabbelnd, zwischen und unter Möbeln hindurch…
 
Das Training lohnt sich aber definitiv, denn es wird noch Monate, und je nach Anzahl und Altersabstand sogar Jahre dauern, bis Mamas müde Beckenbodenmuskulatur wieder auf echten Stühlen oder gar Sofas und Sesseln Platz nehmen darf. Denn Babys und kleine Kinder spielen nun mal am allerbesten, wenn Mama, Papa oder am besten beide direkt daneben sitzen. 

Klar, man könnte das kindliche Spiel natürlich aus Bequemlichkeitsgründen einfach aufs Sofa verlegen – muss dafür aber schlimmstenfalls den ein oder anderen Absturz und bestenfalls ein bemaltes und beschmiertes Sofa mit diversen mehr oder weniger appetitlichen Ritzenbewohnern in Kauf nehmen… Da doch lieber doch lieber gleich auf dem Boden bleiben und – mit einem kleinen bisschen Übung – im eleganten Schneidersitz meditative Gelassenheit anstreben 😉.

Allgemeine Fitness und Kondition


In Punkto allgemeine Fitness und Kondition ist die Natur leider oft weniger nachsichtig mit dem schwangerschaftsmüden After-Baby-Body. Denn die meisten Babys sind von Anfang an mit einem zuverlässigen Bewegungsmelder ausgestattet. Eine Pause im Perma-Wiegen und -Schaukeln wird erbarmungslos mit fiesem Gebrüll bestraft. 

Also heißt es ab in den Kinderwagen oder ins Tragetuch und hinein ins Walking-Vergnügen. Die gute Nachricht: Die kilometerlangen Märsche an der frischen Luft im ruhigen Wiegeschritt sind ideal für Mamas erschlaffte Muskulatur und Bindegewebe und kurbeln Nebenbei noch den Kreislauf und die Vitamin-D-Produktion an 😊.

Außerdem bereitet diese ruhige Bewegung optimal auf die nächsten Anforderungslevel des Mama-Daseins vor: Mit dem Baby durch die Wohnung krabbeln, dann in halb gebückter Haltung im Zeitlupentempo mit Kleinkind an der Hand, später dem davonlaufenden bzw. auf dem Laufrad davonsausenden Kleinkind hinterherspurten – und dann das ermüdete Kind mitsamt Fortbewegungsmittel auf dem Arm nach Hause schleppen…

Wem diese Art der Fortbewegung mit Kleinkind zu nervenaufreiben ist, packt seine Brut kurzerhand aufs Fahrrad. Besonders effektiv sind hier die tonnenschweren Lastenräder oder Fahrradanhänger, aber auch mit dem guten alten Gepäckträgersitz macht sich das zusätzliche Gewicht vor allem in hügeliger Landschaft oder bei Stop-and-Go im Stadtverkehr deutlich bemerkbar….

Wer mag, legt zwischendurch noch einen Stop auf dem allseits beliebten Mama-Fitness-Mekka, aka Spielplatz ein: Wippen, Balancieren, auf Klettergerüste Klettern, um durch Röhrenrutschen oder an Kletterstangen mehr oder weniger elegant wieder herunterzukommen – das perfekte rundum-Workout 😉

Wenn Spiel und Spaß mit dem eigenen Sprössling nicht als Motivation für solche Spielplatz-Stunts unter den kritischen Augen sämtlicher großer und kleiner Spielplatzbesucher ausreichen, empfehle ich übrigens wärmstens Eltern-Kind-Turnen: Schon beim Auf- und Abbauen packen alle mit an, und spätestens wenn es an die gemeinsame Performance allseits beliebter Bewegungslied-Klassiker wie „Wozu sind unsere Hände da“ oder „Eins, zwei, drei im Sauseschritt“ im gemeinsamen Singkreis geht, machen sich garantiert alle teilnehmenden Eltern mit zum Affen 😊.

Bauch, Beine, Po

Mama Workout nebenbei Das alltägliche Fitness Programm mit Baby und Kleinkind
Eine gute Nachricht für alle Frischluftmuffel: Die bei Babys so beliebte Schaukelbewegung kann man im heimischen Wohnzimmer ganz gut auf einem handelsüblichen Gymnastikball simulieren. Einfach das Baby auf den Arm oder ins Tragetuch nehmen und sanft auf und ab schaukeln.
Wer es ganz besonders gut meint, kann zusätzlich durch die folgenden Übungen noch ganz nebenbei die Bauch-, Oberschenkel- und Pomuskulatur trainieren – dabei natürlich nicht das Anspannen der Bauch- und Beckenbodenmuskulatur vergessen 😉 :

  • am höchsten Punkt der Auf-und-Ab-Bewegung kurz innehalten,
  • mit dem Becken den Ball leicht vor und zurück bewegen,
  • versuchen, die Füße vom Boden abzuheben und die Balance zu halten – aber Vorsicht: anfangs nur kurz und wenn das Baby schläft 😉.

Diese Übungen kann man übrigens auch ohne Baby machen 😊. Wer von der anstrengenden Babyzeit zu traumatisiert ist, um an diesen Übungen noch Freude zu haben, wenn das Baby schon älter ist – kein Problem. Denn auch für die Mamas älterer Babys und Kleinkinder hat die Natur schöne Trainingsmöglichkeiten für Bauch, Beine und Po geschaffen.

Zum Beispiel das Aufstehen und wieder Hinsetzen bzw. Hinlegen. Auch hier hat die Natur Babys und Kleinkinder wieder mit einem einzigartigen Bewegungssensor ausgestattet, der das mütterliche Hinsetzen oder Hinlegen sofort mit Geschrei quittiert. 

Beispiel Mittagessen mit Kleinkind: Du hast dich gerade schön an den Mittagstisch gesetzt? Natürlich fehlt noch der (lebenswichtige) Parmesamkäse zu den Nudeln, du hast die „falsche“ Gabel hingelegt, das Essen muss nochmal rausgestellt werden zum Abkühlen – und wenn du wirklich superschlau warst und an das alles gedacht hast, wird blitzschnell noch das Wasserglas umgekippt und zu musst die Sauerei aufwischen…

Auch bei der Einschlafbegleitung hast du vermutlich die einmalige Gelegenheit, noch mindestens 34 Mal wieder aufzustehen und dabei sämtliche Muskelgruppen zu trainieren: Das Lieblingskuscheltier fehlt, das Kind möchte noch was trinken, nochmal Pipi machen, das Zimmer ist zu hell / zu dunkel – und wenn du wirklich superschlau warst und an das alles gedacht hast, wird irgendwie doch der angelblich superauslaufsichere, ergonmisch-ökologischeTrinklernbecher zum Auslaufen gebracht, sodass du nicht nur nochmal aufstehen, sondern auch noch die Bettwäsche wechseln und zur Waschmaschine bringen darfst 😉.

Arme und Schultern

Zum Glück bietet das Leben als junge Mama auch reichlich Gelegenheiten, die Arm- und Schultermuskulatur zu trainieren:
  • Baby / Kleinkind auf dem Arm tragen (Tipp: Möglichst nahe am Körper Tragen schont deinen Rücken; Pro-Tipp: Die sogenannte „Fliegerposition“ hilft bei Baby-Bauchweh und trainiert auch noch wunderbar die Unterarmmuskulatur…)
  • Baby / Kleinkind in Trage / Tragetuch tragen (Tipp: hier findest du eine tolle Übersicht über die gängigsten Tragesysteme)
  • Baby im Maxi Cosi herumtragen (Tipp: auf jeden Fall in der Ellenbeuge, also wieder körpernah tragen und häufig Tragearm wechseln)
  • Baby / Kleinkind im Kinderwagen bzw. Buggy herumschieben (Tipp: durch zusätzlichen Ballast, z.B. in Form von Einkäufen und Steigungen wird das Training noch effektiver 😉).
Selbst wenn du dein Kind nicht (mehr) herumschleppen musst: Die ganze Ausrüstung, die man selbst für kleinste Ausflüge mit Kindern mit sich herumträgt, reicht allemal, um Arm- und Schultermuskulatur fit zu halten!

Fazit

Fit mit kleinen Kindern
Eigentlich ganz schön viel, was man da "nebenbei" so alles sportelt, oder😉? Ich muss leider sagen, dass mir diese ganze „natürliche“ Bewegung im Mama-Alltag nicht ausreicht, um fit und ausgeglichen zu sein.... Und bei den ganzen Brei- und Essensreste, die meine Kinder so übrig lassen (mal ganz zu schweigen von all den Kuchenstücken, von denen meine Tochter nur die Glasur oder die Deko wegisst) kann auch meiner Figur ein bisschen zusätzliche Bewegung nicht schaden. Deshalb bin ich sehr dankbar für die folgenden Angebote:

  • Sport- und Fitnessangbote in den frühen Abendstunden oder am Wochenende, sodass der Papa in der Zeit auf die lieben Kleinen aufpassen kann,
  • Buggyfit-Kurse: Sportkurse fürs erste Babyjahr, meistens in Parks oder Grünanlagen, zu denen man das Baby mitnehmen kann – ist allerdings nix, wenn das (Schrei-)baby nicht die ganze Zeit friedlich im Wagen schlummert (*für euch getestet* ),
  • Sport- und Fitnesskurse mit Kinderbetreuung (am besten im selben Raum), bei denen die Mama ein bisschen sporteln aber sich bei Bedarf auch wieder um den Nachwuchs kümmern kann.
  • DVDs und Youtube-Videos mit Übungen für zu Hause - die müssten allerdings am allerbesten gleich nebenbei noch die Kinder bespaßen bzw. nachts zum Durchschlafen bringen, damit Mamas allgemeine Fitness und Sportmotivation wieder höher werden…

Wie handhabt ihr das mit dem Sport mit kleinen Kindern? „Natürliches“ Bewegungsprogramm, Kurse, Eigenregie oder gar nix? Und wie zufrieden seid ihr damit? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!


Zum Thema "After-Baby-Body" gibts es übrigens viele spannende Beiträge im Rahmen der tollen Aktion "Let's talk about" bei Wunschkindwiege und Zwischen Windeln und Wahnsinn,  an der ich mich mit diesem Beitrag sehr gerne beteilige 😊.


Gefällt dir dieser Beitrag? Vielleicht magst du ja auch noch ein bisschen hier bei Meine Eltern-Zeit stöbern, z.B. im Archiv oder bei meinen anderen Beiträgen aus der Kategorie Lustiges aus dem Familienalltag.

Außerdem freue ich mich natürlich riesig über Kommentare, Likes oder das Teilen auf Pinterest, Facebook, Instagram oder Twitter 😊.

2 Kommentare:

  1. Super, dass passt ja wirklich perfekt in unsere Beitragsreihe. :)
    Ich habe Deinen Link mit aufgenommen. :)
    Kannst Du Nadine auch noch in deinem Beitrag verlinken? Dann findet sie ihn auch direkt. :)

    Liebe Grüße!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank, auch nochmal für die schöne Aktion ;-) Den Link habe ich fix noch ergänzt.
      Liebe Grüße,
      Anne

      Löschen

Hinterlasse gerne einen Kommentar und teile deine Geschichten, Ideen und Erfahrungen.
Mit dem Abschicken deines Kommentars (geht übrigens natürlich auch anonym) akzeptierst du die Datenschutzbedingungen und erklärst dich damit einverstanden, dass deine Daten entsprechend der Datenschutzbestimmungen der DSGVO gespeichert und weiterverarbeitet werden (z.B. bei Verlosungen).