1. Die Geburtstags-Einladung
Klar, selbst gebastelte Einladungskarten, zumal, wenn sie
auch noch zum Geburtstagskind und zum Motto der Geburtstagsfeier passen, sind wunderschön
und eine gute Gelegenheit, das kleine Geburtstagskind in die Vorbereitungen
einzubeziehen. Wer (wie ich) weniger bastelaffin ist, kann natürlich auch
einfach die Einladungskarten kaufen und ggf. mit einem schönen Foto oder einer kleinen Mal-
bzw. Stempeleinlage des Geburtstagskindes verunstalten verzieren oder
die Einladungskarten gleich als Fotokarten bequem online gestalten.
Alles wie gesagt wunderschön, aber besonders gute
Erfahrungen habe ich (zusätzlich) mit der Einladung per WhatsApp Gruppe
gemacht. Denn Hand aufs Herz, wenn wir diese allerliebst gestalteten
Einladungskarten bekommen, fliegen die bei uns immer eine Weile rum und gehen
dann irgendwie im allgemeinen Chaos unter, sodass wir uns dann am Tag der Geburtstagsfeier
(idealerweise nicht später 😉) fragen, wo denn die Party auch nochmal
stattfindet oder wie spät sie anfängt… Das Ganze dann nochmal zur Sicherheit
auf dem Handy zu haben, finde ich aus Gästesicht auf jeden Fall sehr hilfreich…
Besonders praktisch an der WhatsApp Gruppe finde ich zudem,
dass dadurch auch die Gäste wissen, wer alles eingeladen ist. Das erspart
peinliche Fragen à la „Und was schenkt ihr XY“ an Leute, die überhaupt nicht
eingeladen sind. Außerdem können sich die Gäste so leichter wegen der Anfahrt oder den Geschenken
untereinander abstimmen.
2. Nicht zu viele Geburtstagsgäste einladen
Die tolle Regel „So viele Gäste einladen, wie das Kind alt
wird.“ ist ja allgemein bekannt und sicherlich auch recht sinnvoll. Aber bei Kleinkind-Geburtstagsfeiern schränkt diese Vorgabe doch manchmal auch sehr ein. Zudem kommt es natürlich auch auf die räumlichen und sonstigen Gegebenheiten an. Den
zweiten Geburtstag im letzten Jahr z.B. haben wir auf einem Spielplatz
gefeiert. Dadurch war die Feier schön entzerrt, und die 5 Gäste +
Geschwisterkindern kamen uns nicht zu viel vor. Da es dieses Jahr am dritten
Geburtstag unserer Tochter (im August☹!) in Strömen geregnet hat, waren wir ganz dankbar,
dass noch zwei Kinder kurzfristig abgesagt haben und wir dadurch nur zwei
Freundinnen und ein Geschwisterkind da hatten.
Das Vermischen von Feiern mit den Freunden des
Geburtstagskindes und Verwandten / Großeltern / Paten etc. finde ich in unserem
Fall mit 4-Zimmer-Wohnung und schnell überreiztem Kleinkind übrigens nicht so
sinnvoll. Ich kann aber natürlich auch verstehen, dass Eltern das anders
handhaben, um nicht den Stress mit mehreren verschiedenen Geburtstagsfeiern zu haben.
3. Eltern und Geschwisterkinder mit einplanen
Gerade bei Kleinkind-Geburtstagen sollte man also auf jeden
Fall auch die Eltern und Geschwisterkinder berücksichtigen (und bei der Bitte
um Zusagen mit erfragen!). Die müssen zwar (idealerweise 😉)
nicht bespaßt werden, füllen aber eben doch die Wohnung, erhöhen den
Gesamtlärmpegel und wollen ja auch irgendwie beköstigt werden.
Selbst wenn die Eltern bei etwas älteren Kindern nicht mehr dabei bleiben,
habe ich es übrigens im Bekanntenkreis schon erlebt, dass diesen beim Abholen
noch ein Snack oder zumindest etwas zu trinken angeboten wird, vor allem, wenn
die Kinder „noch so schön spielen“ bzw. sich nicht lösen können… Also unbedingt
noch ein Bierchen und oder Sektchen kalt stellen – zumindest die Eltern des
Geburtstagskindes haben sich das nach dem ganzen Stress schließlich redlich
verdient 😉.
4. Geeignete Location auswählen
Während besonders wuselige Locations wie Schwimmbad,
Bowlingbahn oder Indoorspielplatz für Kleinkind-Geburtstage nicht so geeignet
sind, ist es doch gerade in den (laaangen) kühleren Jahreszeiten, bei kleinen
Wohnungen und höheren Gästezahlen manchmal sinnvoll, auch schon die Kleinkind-Geburtstagsfeier auszulagern.
Mögliche Locations dafür sind z.B.:
- (Öffentliche) Spielplätze
- Gaststätten (idealerweise mit Spiel- und/oder Outdoorbereich) oder Spielcafés
- Kitas (kann man manchmal am Wochenende für Kindergeburtstage mieten)
- Sportstätten / Nachbarschaftszentren
Wenn man nicht gerade eine Location ganz für sich mietet,
sollte man im Vorfeld möglichst abklären, wie voll es dort wahrscheinlich ist –
gerade öffentliche Spielcafés bei Regenwetter und Spielplätze bei Sonnenschein
können ja schnell mal unangenehm überlaufen sein. Außerdem muss man natürlich
genau abklären, welche Ausstattung vorhanden und ggf. von einem selber
angeschleppt werden muss. So wie letztes Jahr bei 36°C Außentemperaturen in
Kanistern Wasser fürs Planschbecken auf den Spielplatz zu karren (natürlich mit
mir im Schwangerschaftsübelkeitsmodus und zusätzlich zur übrigen
Partyausstattung inklusive Deko und Essen für 20 Personen) können wir jedenfalls
nur bedingt empfehlen…
5. Essen auf die Geburtstagsgäste abstimmen
"Weniger ist mehr" trifft es in Punkto Essensplanung leider
nicht so ganz – denn unserer Erfahrung nach macht so eine Kindergeburtstagsparty die kleinen
und großen Gäste ganz schön hungrig (und durstig 😉), und es gehen ordentliche Mengen an
Nahrungsmitteln durch.
Zum Glück muss das Ganze immerhin nicht wirklich aufwändig
sein – Kleinkinder essen ja oft ohnehin lieber einzelne als gemischte Speisen
und haben ganz unterschiedliche Essensvorlieben. Also lieber statt einem
Obstkuchen einfach ein paar Teller Obst und „trockenen“ Kuchen bzw. Muffins
mit wenigen Zutaten hinstellen. Um zu vermeiden (oder zumindest etwas zu reduzieren 😉, dass die kleinen Gäste alles probieren wollen, aber dann doch nicht alles schaffen, am besten gleich kleine Portionsgrößen (kleine Muffins, schmale Kuchenstücke, etc.) anbieten.
Diese „Trennkost“ hat zudem den Vorteil, dass Kinder mit
Nahrungsmittelallergien und Unverträglichkeiten (treten im Kleinkindalter
zumindest in unserem Freundes- und Bekanntenkreis gefühlt super häufig auf,
ändern sich bzw. verschwinden aber ebenso häufig wieder, sodass ich es manchmal
schwer finde, da den Überblick zu behalten) sich relativ leicht das Passende
raussuchen können.
Kuchenglasur und -deko werden übrigens erfahrungsgemäß eh
nur abgepult (und der Rest überall in der Wohnung verteilt) – wenn es
Süßigkeiten sein sollen, kann man die also lieber gleich separat in
Schüsselchen anbieten. Pro-Tipp: (Kleine?) Kinder mögen oft nicht (nur)
Süßkram. Knabberzeug wie kleine Brezeln, Stangen oder auch Gemüsesticks sind
schnell angerichtet und kommen super an!
6. Vorbereitung ist (fast) alles
Gerade wenn die Kleinkind-Geburtstagsfeier zu Hause stattfindet und die
Gastgeber-Eltern mit der Bewirtung der kleinen und großen Gäste beschäftigt
sind, ist es sinnvoll, die Wohnung ein wenig auf die Meute vorzubereiten. Dabei
ist zu beachten, dass der Begriff „kindersicher“
von verschiedenen Kindern bzw. Altersstufen durchaus unterschiedlich
interpretiert werden kann...
Manche Spielzeuge bzw. Einrichtungsgegenstände sind zudem
zwar kindersicher, eignen sich aber nicht für größere Kinderanzahlen oder
bergen großes Konfliktpotential. Klassisches Beispiel: Wenn ein Bobbycar
rumsteht, wollen plötzlich 5 3-Jährige darauf fahren, auch wenn es
normalerweise nur in der Ecke rumsteht…
Genug Sitzmöglichkeiten sind bei uns immer eine
Herausforderung – vor allem, wenn die Kinder noch etwas zu klein sind, um auf
den großen Stühlen zu sitzen. Wenn viele kleine Gäste kommen, kann man leiht
sich entweder Kinderstühle leihen– oder eine Picknickdecke auf dem Boden
anbieten😉. Um die Wohnung vor unliebsamen (Essens-)Andenken zu bewahren, habe ich übrigens in meinem Artikel über das entspannte Essen mit Kleinkindern schon mal ein paar Tipps gesammelt.
Ein gewisses Dreck- und Chaoslevel ist aber höchstwahrscheinlich nicht (auf entspannte Art und Weise) zu vermeiden - zur Vorbeireitung gehört deshalb auch unbedingt dazu, vorher NICHT extra zu putzen oder aufzuräumen...
Ein gewisses Dreck- und Chaoslevel ist aber höchstwahrscheinlich nicht (auf entspannte Art und Weise) zu vermeiden - zur Vorbeireitung gehört deshalb auch unbedingt dazu, vorher NICHT extra zu putzen oder aufzuräumen...
Und last but not least: Aus leidlicher Erfahrung wissen wir
nun, dass es zur Vorbereitung auch sinnvoll ist, die Kamera aufzuladen, damit
am Ende bei dem ganzen Chaos noch ein paar schöne Erinnerungen herauskommen 😉.
7. Motto – ja oder nein?
Irgendwie kenne ich das mit den Mottopartys aus meiner eigenen
Kindheit überhaupt nicht – entweder, dass ist ein neuerer Trend, oder das gabs
im hinterwäldlerischen Ostfriesland einfach nicht 😉.
Wie dem auch sei, ich als Mama mit leichtem Hang zu Struktur und Ästhetik finde
es total nett, im sonstigen Sodom und Gomorrha einer Kleinkind-Geburtstagsfeier
etwas davon in Form eines durchgängigen Mottos wiederzufinden. Und auch bei
unseren eigenen Feiern muss ich zugeben, dass mich das Motto doch ein bisschen
motiviert hat, alles ansprechend und konsistent zu gestalten - ob das jedoch
den Mehraufwand rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden 😉.
Den Kindern ist das in dem Alter glaube ich noch relativ
egal. Das für einen Augustgeburtstag super originelle Motto „Strand“ bei ihrem
2. Geburtstag hat meine Tochter jedenfalls damals nicht wirklich wahrgenommen.
Das Motto „Glitzer“ zu ihrem 3. Geburtstag fand sie natürlich toll – aber ob
die kleinen Gäste jetzt wirklich gecheckt haben, dass Einladung, Deko, einige
Beschäftigungen und die Gastgeschenke liebevoll darauf abgestimmt waren, wage ich doch zu
bezweifeln...
8. Geburtstagsgeschenke würdigen
Die Geburtstagseschenke gehen meiner Erfahrung nach im Gewusel der Kleinkind-Geburtstagsfeier oft entweder völlig unter - oder führen zu Konflikten zwischen
den Kindern, weil wegen des Neuigkeitswertes und noch ungeklärter Besitzansprüche
auf einmal alle damit spielen wollen…
Während man beim ersten und zweiten Geburtstag noch getrost
auf Geschenke verzichten kann (vielleicht können die Gäste auf unbedingten
Wunsch stattdessen Gutscheine, Geld schenken, sich für Gemeinschaftsgeschenke
zusammentun oder etwas zum Buffet beisteuern?), finde ich das ab dem 3.
Geburtstag schwieriger, weil sowohl das Geburtstagskind als auch die kleinen
Gäste doch irgendwie darauf gepolt sind… Zumindest unsere Tochter freut sich
mittlerweile sehr über Geschenke und merkt sich sehr genau, was sie von wem
bekommen hat.. Und umgekehrt ist sie immer ganz stolz, wenn sie dem Geburtstagskind
etwas überreichen kann und weiß auch bei späteren Besuchen noch, was sie
geschenkt hat.
Wie geht man also als Geburtstagskind-Eltern mit der
Geschenkeflut um? Wir haben die besten Erfahrungen damit gemacht, die Geschenke
sofort, wenn die jeweiligen Gäste ankommen, in deren Beisein auszupacken und
dann auf einen Geburtstagstisch (am besten in Sicht- aber außer Reichweite der
Kinder😉) zu legen. So werden auch die kleinen
Schenker ausgiebig gewürdigt, es geht nichts verloren, man weiß auch nachher
noch, was von wem war - und man hat noch eine schöne Ablenkung, um das überreizte
Geburtstagskind bei Laune zu halten, wenn die Gäste weg sind 😉.
9. Programm
Von den Erwachsenen animierte Spiele à la Topfschlagen oder
Schnitzeljagd waren bei unseren bisherigen Kleinkindgeburtstagen bisher nicht
nötig – idealerweise spielen die Kleinen irgendwie mit- bzw. nebeneinander. Wie
üblich bei Kleinkindern sehen diese Spiele natürlich etwas anders aus, als oft
von den Erwachsenen erwartet, und bestehen bei uns oft aus dem Aus- und
Umräumen bestimmter, möglichst zahlreicher, Gegenstände - eine gewisse Chaostoleranz
der Eltern ist also Voraussetzung 😉.
Was dagegen sinnvoll ist, sind meiner Erfahrung nach kleine
Attraktionen und Ablenkungen, falls die Stimmung kippt oder ein erbitterter Kampf
um irgendein (normalerweise völlig uninteressantes und natürlich nur in Einzelausfertigung
vorhandenes) Spielzeug entbrennt 😉. Das kann z.B. ein neues, natürlich für
jedes Kind in ausreichender Menge vorhandenes Spielzeug (z.B. Knete, kleine
Autos, Malsachen o.Ä. für drinnen oder Bälle, Sandförmchen, Knetseife, Schwämme o.Ä. für
draußen) sein – und Seifenblasen gehen natürlich immer, zumindest als
kurzfristige Ablenkung 😊.
10. Gastgeschenke
Ob der Trend mit den Gastgeschenken jetzt wirklich nötig ist
oder nicht, sei mal dahingestellt. Eine schöne Geste ist es allemal - und gerade
bei Kleinkindern, die ja erfahrungsgemäß vor allem im überreizten Zustand oft
schwer zum Nachhausegehen zu bewegen sind, eine willkommene Ablenkung (Profi-Gastgeber-Tipp:
Gastgeschenk am besten schon überreichen, BEVOR der Trotzanfall losgeht 😉).
Bei der Auswahl der Gastgeschenke sind Phantasie dabei
eigentlich kaum Grenzen gesetzt. Lediglich die folgenden Hinweise sind zu
beachten, um quasi auf den letzten Metern des Kleinkind-Geburtsages nicht noch
das große Geheule loszutreten:
- am besten allen Kindern das Gleiche schenken – aber wirklich exakt das Gleiche, also Form, Größe, Farbe, ALLES!
- auch Geschwisterkinder mit einplanen!
- unbedingt ein Geschenk für das Geburtstagskind einplanen!
Auch die Eltern der Gastkinder freuen sich übrigens über eine
kleine Aufmerksamkeit😊. Wie wäre es z.B. mit einem netten Foto von
der Feier und einem Dankeschön fürs Geschenk –auch dafür eignet sich wieder die
Einladungs-WhatsApp Gruppe aus Punkt 1. 😉.
Und jetzt lasst mal hören / lesen: Wie ist das bei euch
mit den Kleinkind-Geburtstagsfeiern? Entspanntes Get-Together oder ultimativer
Elternalbtraum? Habt ihr weitere Tipps und Tricks fürs stressfreie Geburtstagfeiern
mit Kleinkindern?
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Wir haben den ersten Kindergeburtstag hinter uns. Unsere 4-jährige Tochter durfte dazu vier Kinder (zwei Jungs, zwei Mädels) einladen. Was soll ich sagen, es war einfach nur laut, von Anfang an. Und sehr, naja, durcheinander. Hab versucht das mit einem Spiel und Basteln zu unterbrechen. Ist mir aber kaum gelungen. Ich fand es sehr anstrengend und alles andere als entspannt. :(
AntwortenLöschenMotto, Deko, Kuchen usw. ist ja alles kein Problem für mich. Aber wie um Himmels Willen bekommt man eine angenehmere Atmosphäre hin???
Was kommt bei Kindern gut an (Spiele, Aktionen?) und wie bekommt man die Meute wieder runter wenn sie nur am Toben und Brüllen sind?
Oder nehmen die Kids das selbst vielleicht ganz anders wahr?
Oh je, jetzt machst du mir Angst... ;-) Wir hatten ja bisher immer noch die Eltern dabei, und da war es natürlich schon insgesamt recht wuselig mit Besuchskindern, Eltern und noch kleinen Geschwisterchen, das Spielen der Kleinkinder war aber relativ friedlich. Wir hatten für den 2. und 3. Geburtstag noch kein richtigen Spiel- und Bastelangebote, aber das Spielzeug allgemein etwas entzerrt: Etwas im Kinderzimmer (Kinderküche, Puppensachen etc.), etwas im Wohnzimmer (Holzeisenbahn, Lego Duplo, Maltisch), etwas auf der Terrasse (Parkhaus und Spielzeugautos) und dann noch unseren Mini-Garten...
LöschenBin sehr gespannt, wie das dann nächstes Jahr am 4. Geburtstag klappt, wenn wir nur die Kinder ohne Eltern da haben ;-)