Unser Famiienalltag ist oft vor allem eins: chaotisch. Das war schon in meiner ersten Elternzeit mit meiner Tochter vor mittlerweile fast 3 Jahren so, und ist natürlich jetzt in meiner zweiten Elternzeit mit meinem Babysohn nicht unbedingt besser geworden... In dem ganzen Chaos fehlt mir oft die Zeit und Energie, all das zu tun, was ich gerne so tun würde - und nebenbei noch die Bedürfnisse aller anderen Familienmitglieder zu berücksichtigen...
Wie schafft man es also, entspannt und selig lächelnd die vollgespuckten Strampler zu waschen, tonnenweise Spielplatzsand aufzusaugen und 100.000 niedliche Babyfotos ins Familienalbum zu kleben, während man nebenbei das Baby auf dem Gymnastikball in den Schlaf schaukelt und den kleinkindlichen Wutausbruch begleitet? Tja, das kann ich euch leider auch nicht so genau sagen, habe aber in diesem Artikel mal ein paar mögliche Maßnahmen zusammen gestellt 😉.
Die Realität – Unser Familienalltag
Unser Familienalltag ist im Moment manchmal so, wie ich es in
meinem Post #WMDEDGT? beschrieben habe. Manchmal ist es auch durch das Homeoffice meines Mannes etwas anders - und manchmal eher so das blanke Chaos…
Dafür, dass dieser Alltag so einigermaßen läuft, gehen wir einige
Kompromisse zu unserem idealen Lebensentwurf ein:
- Kinderbetreuung: Unsere Tochter ist bis zum frühen Nachmittag in der Kita. Obwohl es sich um eine personalmäßig gut ausgestattete Einrichtung handelt, in der die Kinder liebevoll betreut werden, ist es natürlich im Kita-Alltag nicht möglich, so auf jedes einzelne Kind einzugehen, wie ich mir das wünschen würde. Da wir aber keine Familienangehörigen oder Ähnliches zur Kinderbetreuung in der Nähe haben, und mein Mann und ich irgendwie auch ein bisschen Geld verdienen möchten, haben wir uns für diesen Kompromiss entschieden.
- Rollenverteilung: Obwohl ich wirklich nicht toll backen und kochen kann und unser Haushalt immer zwischen geht so und purem Chaos herumdümpelt (vom Garten ganz zu schweigen…), ist unsere Rollenverteilung zumindest auf dem Papier ganz klassisch: Die Mutter ist zu Hause, der Vater arbeitet. Und auch nach meiner Elternzeit werde ich voraussichtlich in Teilzeit arbeiten und somit einen Großteil der Kinderbetreuung übernehmen. Zum Glück ist die starre Aufteilung durch die Möglichkeit zum Homeoffice ein wenig aufgeweicht, aber da würde ich mir auf jeden Fall noch mehr Flexibilität wünschen.
- Wohnort: Vom Häuschen im Grünen, umgeben von Natur und Tieren, sind wir hier in Frankfurt mit unserem Mini-Garten leider im wahrsten Sinne des Wortes meilenweit entfernt. Dafür hat mein Mann einen kurzen Arbeitsweg, wir haben Spielplätze, Parks, viele gleichaltrige Kinder und nette Eltern in der Nähe und kommen im Alltag ohne Auto aus.
Nicht ideal also, aber ich kann im Moment ganz gut mit
unseren Kompromissen leben. Was mir dagegen wirklich zu meinem Wunsch-Familienalltag
fehlt, ist Zeit. Zeit zum Spielen, Zuhören, Lachen, Trösten, Kochen, Aufräumen,
Wäsche Waschen, Entspannen, Nichtstun, Träumen…
Mehr Zeit und Entspannung – Was kann ich ändern?
Klar, ich hätte mehr Zeit zur Verfügung und unser
Familienalltag wäre entspannter, wenn die äußeren Umstände anders wären: Weniger
Arbeit, flexiblere Arbeitszeiten, mehr Unterstützung durch Großeltern, etc.
Aber das ist nunmal alles nicht so ohne Weiteres machbar.
Deshalb versuche ich, das zu genießen und zu nutzen, was ich habe, z.B. Homeoffice
oder längere Besuche der oder bei den weiter entfernt wohnenden Verwandten. Und
mich auf das zu konzentrieren, was ich selbst ändern kann, um unseren
Familienalltag entspannter zu gestalten. Das klappt natürlich leider längst
nicht immer, ist aber immerhin ein Anfang…
Keep it simple - Nicht zu viel vornehmen
Ob bei der Arbeit, im Haushalt oder mit den Kindern - ich
habe einen ausgeprägten Hang zum Perfektionismus. Das hilft natürlich
einerseits, wirklich viel gebacken zu kriegen. Aber oft stehe ich mir mit
meinen hohen Ansprüchen auch selbst im Wege.
Gerade im Haushalt muss nicht alles perfekt sein, damit die
Kinder glücklich und zufrieden sind. Im Gegenteil – bei schön gebügelten Klamotten
ist man nur noch genervter, wenn sie sofort wieder dreckig werden, aus dem
aufwändig zubereiteten bunten Salat pult unsere Tochter eh nur die
Gurkenscheiben heraus, und statt aufwändiger Ausflüge freut sie sich auch über
einen Nachmittag auf dem Spielplatz.
Und je kürzer die ToDo-Liste ist, desto wahrscheinlicher ist
es, tatsächlich etwas davon zu schaffen – und gleich wieder ein paar Endorphine
freigesetzt 😊
Keep track - Ziele im Auge behalten
A propos To-do-Liste, je länger und komplexer die ist, desto
schwieriger finde ich es, nicht das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.
Einiges ist wirklich wichtig, anders vielleicht aufschiebbar, manches schnell
abzuhaken, etwas anderes ist langfristiger oder taucht immer wieder auf der
To-do-Liste auf…
Wir haben schon einige – digitale und analoge – Kalender und
Listensysteme ausprobiert und ehrlich gesagt noch nicht so das Ideale für uns
gefunden. Irgendwie lande ich letztendlich immer bei meinem guten alten Terminplaner
(ja, so richtig aus Papier!) und diversen Listen und Post-its. Dabei versuche
ich, die Aufgaben nach Wichtigkeit (logisch), Dringlichkeit (Achtung: wichtig und
dringend sind oft nicht das Gleiche!) und Machbarkeit (einige Dinge gehen gut mit,
andere nur ohne Kinder, manches nur zu zweit, etc.) zu sortieren.
Keep calm – Durchatmen und Abwarten
Gerade mit (meinen?!) kleinen Kindern bringt es oft nichts
(außer Geschrei), zu drängen und sich zu stressen. Vieles (z.B. Wickeln, Anziehen,
Trinken, Essen, etc.) dauert nun mal so lange, wie es dauert - und irgendwie immer alles länger als ich
denke.
Manchmal braucht meine Tochter einfach eine gefühlte
halbe Ewigkeit einen Moment, um sich
auf eine neue Situation (z.B. Losgehen) oder eine Bitte (z.B. Schuhe anziehen)
einzustellen, oder sie ist gerade versunken in einer intensiven Spielphase. Wenn
man ihr diese Zeit lässt, macht sie danach meist gut mit, und es geht letztendlich
schneller und entspannter. Da ich von Natur aus nicht so wahnsinnig geduldig
bin - vor allem, wenn ich etwas „schaffen“ möchte - muss ich mich da immer
wieder zwingen, durchzuatmen - und zu lächeln.
Keep smiling – Humor
Das Baby pinkelt mich an, ich versuche, ihn und mich
umzuziehen und alles sauber zu machen, während ich aus dem Augenwinkel wie in
Zeitlupe sehe, wie der Milchbecher der Großen sich in einem riesigen See auf
dem Teppich ergießt – das Ganze natürlich begleitet von einem richtig schönen
Heulkonzert beider Kinder… Es gibt so Situationen, da könnte ich eigentlich
mitweinen – oder eben loslachen. Denn Weinen bringt ja meist auch nicht
wirklich was, während Lachen die Lage manchmal um einiges entspannt. Ist natürlich
echt schwierig, wenn man schon (vielleicht auch aus anderen Gründen) gestresst
und genervt ist. Manchmal hilft es mir dann, mir vorzustellen, wie ich die ganze
Geschichte jemandem erzähle. Denn im Nachhinein oder von außen betrachte liefern
solche Alltagskatastrophen oft echt gute Stories… 😉
Außerdem freue ich mich natürlich riesig über Kommentare, Likes oder das Teilen auf Pinterest, Facebook, Instagram oder Twitter 😊.
Ja, Aktivität und Entspannung mit Kindern, scheint manchmal nicht zusammen zu passen. Ich enspanne mich oft wenn der kleine auf dem Spielplatz alleine spielen kann. Da genieße ich die Sonnenstrahlen, den Wind auf meinem Gesicht, ein paar Zeilenwechel mit dem Handy oder mit einer Frau ein paar Worte zu wechseln. Das entspannt mich für einen kurzen Moment. Und doch zehre ich mehr gute Energie als zuerst angenommen. Ich komandiere einen Wildfang kurzer Hand ins Zimmer zu gehen, bis ich sag daß er rauskommen darf. Das verschafft mir nicht nur Hörbare Ruhe, auch innere Entspannung. Meist lege ich mich kurz hin, atme tief durch. Das hilft. Oder gehe auf den Balkon und atme tief ein und aus.
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